Mit Feuer ans Werk - Achtung Ansteckungschance - Begeisterung wirkt
Unter diesem Motto traf sich der landeskirchliche Konvent für beruflich Mitarbeitende in gemeindepädagogisch-diakonischen Arbeitsfeldern vom 7. bis 9. April 2025 in Haus Villigst, Schwerte.
Gemeindepädagogische Praxis verlangt nach sprühenden Ideen. Darum brauchte es eine kreative Tankstelle, die mit diesem Konvent eindeutig gegeben war.
Mehr als eine Handvoll inspirierender Menschen konnten als Referent*innen gewonnen werden und haben mit den 30 Teilnehmenden viele kleine Feuerwerke gezündet:
Konstanze Ebel, die unter dem Markenzeichen „Dichtungsding“ reimt und zeichnet, vermittelte der Gruppe erfinderisch mit Worten umzugehen, eigene kleine Zeichnungen zu erstellen und kreative Engel- und Herz-Nachrichten zu gestalten.
Mit André Hagemeier wurde es erlebnispädagogisch. Mal eben die Welt retten, wenn alle mitmachen oder Vertrauen am eigenen Leib spüren und damit eine Botschaft verbinden: Das gelang dem Gemeindepädagogen aus Schwelm, der dort das Jugendreferat im Kirchenkreis leitet, mühelos.
Am Mittwoch weckte Hendrik Meisel das Kind in uns. Er entführte die Gruppe in einen besonderen Steinbruch aus über 1000 Klemmbausteinen, die wir unter dem Namen Lego kennen. Als Pfarrer für Seelsorge und Beratung im Kirchenkreis Hamm verband er Theologie und Verkündigung mit Spiel und Spaß. Das war pädagogisch und theologisch wirklich wertvoll!
Der Nachmittag wurde gleich doppelt kreativ: Elke Frommhold, Künstlerin und Kreativtherapeutin, entführte die eine Hälfte der Gruppe malerisch in die Welt der Psalmen. Mit Pastellkreiden eröffneten sich neue Ausdrucksformen:
Meditierend alte Texte zeichnend, einzelne Worte daraus durch Herz, Kopf und Finger aufs Papier bringen und dann selbst staunen, was man dabei erlebt hat. So kam es zu Begegnungen mit eigenen und uralten Gottesbildern.
Etwas sportlicher und beweglicher war die zweite Gruppe mit Rolf Neuendorf im Park von Haus Villigst unterwegs. Der Artist, Zirkuspädagoge und Leiter des Kinder- und Jugendcircus Quamboni, entführte uns in die funkelnde Welt des Zirkus, so dass die Kolleg*innen verschiedene artistische Kunststücke kennenlernten, einübten und sogar aufführen konnten.
Der Abend mündete im Feierabendmahl, das den Namen verdiente. Essen, singen, beten … und staunen, was der Zirkusdirektor so draufhat. Feuer und Flamme war nicht nur die Gruppe, sondern auch die Akrobatik von Rolf Neuendorf.
Der Mittwoch mündete dann in Sprachspielereien. Dr. Britta Lauenstein, Studienleitung des Martineums und hauptamtlich Lehrende an der Ev. Hochschule in Bochum, hat nicht nur die Gabe Schweres leicht zu sagen, sondern sie konnte auch uns als Kolleg*innen dazu animieren. Gemeinsam experimentierten alle mit Sprache. Die Ergebnisse überraschten uns selbst. Es war großartig, einfache Worte zu finden, um gehaltvoll theologische Aussagen zu formulieren. Dr. Lauenstein, selbst Gemeindepädagogin und Diakonin, zündete so das letzte Feuerwerk für diesen Konvent.
Barbara Eggers, Leiterin des Jugendreferates Gelsenkirchen-Wattenscheid, brachte es in einem Impuls auf den Punkt: Ich bin davon überzeugt, dass „Gemeindepädagog*innen das Feuer, diese Begeisterung brauchen, um ihren Job gut machen zu können! Um andere mitbegeistern zu können, braucht es das eigene Brennen für die Sache! Das Brennen für etwas strahlt auf andere aus. Gerhard Schöne hat mal gesagt: ‚Ausstrahlung ist, wenn jemand innerlich brennt und man es äußerlich spürt.‘. Begeistern kann man nur, wenn man selbst begeistert ist. …Die Emmaus-Jünger, deren Herzen brannten, als sie auf ihrem Weg Jesus begegneten, Pfingsten, als die Feuerzungen über den Jüngern erschienen und natürlich die Geschichte von Mose am brennenden Dornbusch, sind biblische Beispiele dafür.“.
Gottes Feuer entfacht Begeisterung, ohne dass wir verbrennen. Die Kraft der Gemeinschaft, der Teamarbeit, der Freude am eigenen Gelingen und am Gelingen der anderen… dafür stand dieser Konvent.
1000 Dank allen Referenten*innen, Teilnehmenden und der kreativen Planungsgruppe mit Barbara Eggers, Dagmar Uzoh, Ariane Buchenau, Christian Weber, Niklas Niedermeier, Christian Uhlstein. So macht arbeiten Spaß.
Frank Fischer