Verkündigung (auf gemeindepädagogisch)
Ziel
Gemeindepädagogisches Handeln ist in den Verkündigungsauftrag der evangelischen Kirche eingebunden. Allerdings geschieht christliche Verkündigung im gemeindepädagogischen Kontext häufig im Vollzug. In der Gemeindepädagogik geht es darum, das Evangelium "im Alltag der Welt" erlebbar werden zu lassen.
Beschreibung
Verkündigung in der Gemeindepädagogik geschieht auf Augenhöhe. Sie hat mit Bewegung und Veränderung zu tun - Bewegung durch Erschließung von neuen Erfahrungsräumen im Glauben. Neue Erfahrungsräume entstehen dort, wo der Glaube in Suchbewegungen und neuen, partizipativen Gestaltungsformen mündet (s. Jugendkirchen-Projekte). Bewegung aus der Verheißung des Evangeliums heraus meint den Schritt nach draußen, auf die anderen zu, auf der Basis der eigenen kleinen oder großen Gewissheiten.
Anders formuliert: Im Gemeindeaufbau und in der Gemeindeentwicklung agiert die Gemeindepädagogik an den Schnittstellen von theologisch-deduktiven und entwicklungspsychologisch-pädagogisch-soziologischen Erkenntnissen. Die EKD-Milieustudie 2003 zeigt die Vielfalt der gesellschaftlich kategorisierbaren Lebensbiografien auf, in die hinein Evangelium wirksam werden will und kann.
Aufgabe der Gemeindepädagogik ist es, jeweils gemeinsam mit den Zielgruppen adäquate Orte für die Erfahrbarkeit des Evangeliums zu entwickeln und zu schaffen.
Interessante Literatur
Karl Foitzik/ Elsbe Goßmann: Gemeinde leben, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 1986
Christian Grethlein: Gemeindepädagogik im Kontext Praktischer Theologie, in: Karl Foitzik (Hg.): Gemeindepädagogik. Prämissen und Perspektiven, Darmstadt: Bogen Verlag 2002, S. 113–121
Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (Hg.): Kirche - Horizont und Lebensrahmen. Weltsichten - Kirchenbindung - Lebensstile. Vierte EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft. Hannover: Kirchenamt der EKD 2003
Nicole Piroth: Gemeindepädagogische Möglichkeitsräume biografischen Lernens, Münster: Lit-Verlag 2003