Seniorenarbeit

Gemeindebezogene Seniorenarbeit

Im Rahmen der gesellschaftlichen Entwicklung ist abzusehen, dass es zukünftig mehr ältere Menschen geben wird. Von daher stellt sich für die Kirche die Frage, wie sie diesen älteren Menschen in Zukunft begegnen will, und welche Angebote es für diese Zielgruppe geben soll.

Seniorenarbeit als gemeindepädagogisches Angebot sollte zunächst eine Bestandsaufnahme beinhalten: Welche Angebote für alte Menschen sind in der Gemeinde bereits vorhanden? Wer wird damit erreicht? Was fehlt möglicherweise? Was sollte verstärkt werden?

Man unterscheidet soziologisch zwischen den „jungen“ Alten und den „alten“ Alten.

Diese beiden Gruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten.

Während die „jungen“ Alten in der Kirche zum einen ein hohes Maß an Bildungs- und Kulturprogrammen sowie (Bildungs)Fahrten suchen , zum anderen z.T. die Bereitschaft mitbringen, sich jetzt im Rentenalter ehrenamtlich mit ihrer Lebenserfahrung zu engagieren,

suchen die „alten“ Alten mehr Geborgenheit; Ansprechpartner (Seelsorger), die Zeit haben, sich ihre Nöte und Lebensgeschichten anzuhören und ihnen bei der Bewältigung des alltäglichen Lebens helfen

Beiden Wünschen muss eine Gemeinde nachkommen, die sich auf Senioren ausrichten möchte.

Im Bereich der „jungen“ Alten geht es darum, ein interessantes Bildungsprogramm anzubieten und ihnen ein Betätigungsfeld zu eröffnen, in dem sie ehrenamtlich arbeiten können. Dieses kann z. B. in der Seniorenarbeit selbst sein (andere Menschen besuchen, selbst als Referent/in tätig sein...), aber auch in anderen Gemeindebereichen (z.B. mit Kindern). Mancher Rentner möchte in dieser neuen Lebensphase mal etwas ganz anderes ausprobieren als im Berufsleben.

Für die „alten“ Alten ist ein regelmäßig wiederkehrendes Angebot – etwa der wöchentliche Seniorenclub – wichtig. Für manchen alten Menschen ist die Gruppe der einzige soziale Kontakt in der Woche! Gerade für diese Menschen ist z.B. das Gedenken an ihren Geburtstag sowie persönliche Zuwendung wichtig. Wenn keine Familie mehr da ist, übernimmt hier der Seniorenkreis die Familienfunktion! Feste und Fahrten sind wichtige Angebote im Jahresrhythmus.

Zielgruppengerechte Gottesdienste haben die Bedürfnisse der Senioren als auch deren –altersbedingten- Behinderungen im Blick. Ein Fahrdienst hilft, nimmt Ängste und steigert die Mobilitätsbereitschaft. Das Kaffeetrinken nach dem Gottesdienst bietet Geselligkeit.

Gemeindebezogene Seniorenarbeit hat auch die pflegenden Angehörigen im Blick. Diese leisten ihre anstrengende Arbeit im Verborgenen. Oft brauchen gerade sie selbst Gespräche, um sich zu entlasten, weil das Pflegen z.B. des alten Elternteils nicht nur körperlich, sondern auch seelisch zu schaffen macht. Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige, Hausbesuche bei pflegenden Familien sind wichtige seelsorgerliche Aufgaben.

Die Einrichtung einer „Telefonkette“, die von den Senioren selbst organisiert wird, erreicht auch bettlägerige oder vorübergehend kranke Menschen. Je mehr Senioren sich an diesem Netzwerk beteiligen, desto mehr Menschen werden erreicht.

 

 
 
 
 
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